Welpenentwicklung

Die ersten 3 Wochen im Leben eines Welpen nennt man auch die „rein vegetative Phase“, in dieser Zeit gilt das Welpeninteresse nahezu ausschließlich der Nahrungsaufnahme. Mit der dritten Woche stellen sich gravierende Veränderungen ein. Zwar öffnen die Welpen schon mit ca. 13 Tagen die Augen aber ein deutliches Sehen scheint erst ab der 3. Woche möglich zu sein. Von nun an steigert sich täglich ihre Sinnesleistung und Beweglichkeit, sie fangen an sich miteinander, der Mutterhündin und ihrer Umwelt zu beschäftigen. Sie erkunden die Wurfkiste und beginnen in dieser Zeit selbstständig zu fressen. Durch die erhöhte Beweglichkeit und die Fähigkeit optische und akkustische Reize auch über eine gewisse Distanz wahrnehmen zu können kommen die Welpen immer wieder mit neuen, unbekannten Reizen in Kontakt. Sie beginnen zu lernen! Ca. ab dem 30. Tag beginnt die Phase der „Sozialisierung“, die Welpen setzen sich zunehmend intensiver mit Tieren, Menschen und ihrer Umwelt auseinander. Sie bauen soziale Beziehungen auf und lernen sich zu verhalten. In dieser Phase kommt dem Züchter besondere Verantwortung zu, er sollte bemüht sein den Welpen die Möglichkeit zum ungestörten, positiven Aufbau sozialer Beziehungen zu Tieren und Menschen, auch unbekannten, zu bieten. Eine interessante Umgebung mit möglichst vielen Sinnesreizen des normalen Lebens ist in dieser Entwicklungsphase natürlich sehr wichtig, Isolierung und Reizarmut hemmt die Entwicklung der Welpen. Zwischen der 8. und 10. Woche werden die Welpen dann an ihr neues Rudel, in ihre neue Menschenfamilie übergeben.

 

Ein Welpe kommt ins Haus


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Wie wir oben bereits gesehen haben ist der Hund, auch ein junger, ein Wesen mit hoher, sozialer Kompetenz. Der Welpe hat nun die ersten 8-10 Wochen seines Lebens in seinem Rudel mit seinen Geschwistern, der Mutterhündin, evtl. anderen Hunden und seinen Menschen verbracht. Hier hat er sehr viele Erfahrungen gemacht, Verhalten gelernt, soziale Beziehungen aufgebaut und eine gewisse Sicherheit in seinem Umfeld erlangt. Nun soll er hier weg, Puhh!!, da ändert sich aber einiges!

 

Ihr müsst dem Welpen jetzt Zutrauen und Sicherheit geben. Dazu braucht es einen sicheren und vertrauenerweckenden Umgang eurerseits mit dem Welpen. Er muss ja neue soziale Kontakte aufbauen und seine neue Umgebung Schritt für Schritt kennenlernen. Diese neue Umgebung sollte zunächst einmal ruhig und ohne Hektik sein, nicht etwa: “Unsere 3 Kinder haben sich sooo! über den Kleinen gefreut, die konnten den ganzen Tag die Finger nicht von ihm lassen.“ Liebevoller Körperkontakt ist auch hilfreich, z.B. Ruhen oder Schlafen mit Körperkontakt zu einem seiner neuen Menschen, das sogenannte Kontaktliegen. Bitte nicht falsch verstehen, ihr sollt den Welpen nicht den ganzen Tag in der Gegend rumtragen. Der hat 4 Stelzen und hat inzwischen gelernt wie die funktionieren.

 

Was man beibehalten kann sollte man zunächst auch beibehalten. Ihr werdet von uns eine kleine Menge des gewohnten Welpenfutters mitbekommen. Entweder ihr bleibt dabei oder ihr stellt es auf ein anderes Futter schrittweise um, durch Hinzufügen größer werdender Mengen des neuen Futters. Genauso sollte die Umstellung auf Erwachsenenfutter erfolgen. Behaltet bitte zunächst auch den Futterrythmus und die Zeiten, soweit möglich, bei.  Es kann übrigens auch mal vorkommen, dass ein Welpe durch den Umstellungsstress ein, zwei Tage leichten Durchfall hat.

 

Wir werden euch auch etwas bekanntes Spielzeug und ein gebrauchtes Deckchen mit vertrautem Geruch mitgeben.

 

Wenn man mal nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit dem Welpen widmen kann, haben sich bei uns die sogenannten Zimmerkennel, das sind Draht-Transportboxen, sehr bewährt. Wenn man sie an einem zentralen Ort, z.B. in der Küche wo man gerade kocht, aufstellt kann der Welpe einen sehen, hören und riechen, aber keinen Mist machen. Unsere Welpen sind nach ganz kurzer Zeit freiwillig in die offene Box zum Schlafen gegangen, war halt „ihr Platz“. Dran denken: Welpen, und besonders Bulldogs, neigen dazu ihre Umgebung mit den Zähnen zu erkundschaften!

 

Stubenreinheit?! Der kleine Hund macht nicht in die Wohnung um euch zu ärgern, sondern weil er seine Ausscheidungen noch nicht wirklich kontrollieren kann. Schimpfen oder bestrafen hilft hier gar nicht. Gebt ihm so häufig wie möglich die Gelegenheit sich draußen, im Garten zu erleichtern. Grundregel ist hier: nach jedem Aufwachen und nach jedem Füttern,sofort raus! Und sofort heißt hier auch sofort, nach 5-10 Minuten ist es sicherlich zu spät. Habt etwas Geduld, sie lernen es alle.

 

So, ich hoffe das waren ein paar hilfreiche Tipps, den Rest müsst ihr selbst rausfinden.

 


Impressionen